Karies
- Im Biofilm der Zähne (Plaque) sind zahlreiche Bakterien enthalten.
- Die Kohlenhydrate aus der Nahrung werden von den Bakterien verstoffwechselt, dabei entstehen Säuren.
- Die Säure löst Kaliumphosphate aus dem Zahnschmelz.
- Durch diese Entmineralisierung entsteht eine kariöse Läsion.
- In die dadurch geschädigte Zahnsubstanz dringen Erreger ein und verursachen schmerzhafte Entzündungen.
Dieser Prozess lässt sich durch diverse Maßnahmen beeinflussen:
- Die Plaque kann mechanisch abgetragen werden, um den Bakterien den Lebensraum zu entziehen - durch Zähneputzen eben. Das allerdings ist nur bedingt erfolgreich, da man auch mit High-Tech-Zahnbürsten nur wenig in die Zahnzwischenräume kommt und sich Plaque auch schnell wieder nachbildet. Oft putzt man Abends die Zähne, findet aber morgens gleich wieder einen Plaquefilm vor.
- Den Bakterien kann die Nahrung entzogen werden. Vorwiegend verstoffwechseln diese einfache Kohlehydrate, insbesondere Haushaltszucker. Manche Autoren gehen sogar so weit zu sagen, dass Zucker der Hauptarbeitsgeber der Zahnärzte ist. Ohne Zucker gäbe es kaum noch kariöse Zahnschäden.
- Speichel remineralisiert die Zähne. Zumindest kleinere kariöse Zahnschäden können so rückgängig gemacht werden. Voraussetzung ist allerdings die richtige, vorwiegend genetisch bedingte Speichelzusammensetzung. Außerdem darf die angreifende Säuremenge nicht so groß sein, dass die fortlaufende Schädigung die Remineralisierung übertrifft. Erhöht man den Speichelfluß, steigert man damit auch den Reparaturerfolg.
- Das in vielen Zahncremes und manchen Speisesalzen enthaltene Fluorid härtet den Zahnschmelz chemisch aus und macht die Zähne damit weniger angreifbar für Säuren. Außerdem besitzt es noch eine antibakterielle Wirkung.
- Die Bakterien selbst können durch geeignete Mittel bekämpft werden. Dieser Ansatz ist der interessanteste, denn damit werden auch Zahnzwischenräume gut erreicht.
Zähne remineralisieren
Da Speichel die Zähne remineralisiert, liegt es nah, die Speichelmenge zu erhöhen. Das funktioniert mit Zahnpflegekaugummis: Kaut man darauf herum, kurbelt man einerseits den Stoffwechsel im Kiefer an, andererseits steigt der im Mund vorhandene Speichelpegel und die zur Remineralisierung notwendigen Stoffe werden an die Stellen getragen, die diese benötigen. Zusätzlich enthalten Zahnpflegekaugummis oft auch noch andere gesundheitlich wirksame Stoffe wie Xylit.
Bakterien bekämpfen
Aktiv bekämpfen lassen sich Bakterien in der Mundflora durch Chlorhexidin und Xylit als Zuckerersatz. Chlorhexidin ist als Antiseptikum in medizinischen Mundspülungen enthalten und desinfiziert gezielt zahnschädigende Bakterien durch Zerstörung der bakteriellen Zellmembran. Dass es lange auf der Mundschleimhaut und den Zähnen haften bleibt, erhöht die Wirksamkeit entsprechend. Dabei dringt das Chlorhexidin nicht durch die Schleimhäute in den Körper ein, wird auch nach dem versehentlichen Verschlucken zu fast 100% wieder ausgeschieden und gilt damit als relativ sicher. Xylit hingegen ist ein alter Bekannter in Sachen Zuckerersatz. Neben diversen anderen positiven Wirkungen auf den Organismus kann Xylit nicht von den kariesverursachenden Bakterien verstoffwechselt werden - diese gehen beim Versuch zugrunde. Weiterhin hindert Xylit die Bakterien daran, sich überhaupt auf den Zahnoberflächen anzuheften.
Chlorhexidin
Paradontose
Wurzelschäden
Zahnpflegeprogramm
Da in allen Fällen Bakterien ursächlich an Zahnkrankheiten beteiligt sind, läuft ein gutes Mundhygieneprogramm darauf hinaus, die Mundflora zu "managen". Das bedeutet, der Bakterienbesatz muss reduziert werden. Ausgehend davon versuche ich mein Glück darum seit einiger Zeit mit dem folgendem Programm:
- Kein Zucker. Null. Wenn schon einmal süßen, dann mit zahnfreundlichen Zuckerersatzstoffen wie Xylit, Acesulfam-K oder Stevia. Am besten aber gar nicht.
- Zähneputzen mit einer Xylit- und Fluorid-haltigen Zahncreme.
- Entfernen der Plaque aus den Zahnzwischenräumen mit Zahnseide oder einer Interdentalbürste.
- Mundspülungen mit einer Chlorhexidin-haltigen Spülung (kleinstmögliche Dosierung mit 0.05%) , beispielsweise "Curasept". In Wechsel dazu auch eine konventionelle Spülung mit höhem Xylit-Anteil.
- Nach dem Essen und auch mal zwischendurch einen Xylit-haltigen Zahnpflegekaugummi kauen.
- Ohnehin trinke ich schon eine ganze Menge grünen Tee. Die entzündungshemmende Wirkung insbesondere bezogen auf Paradontose nehme ich da gerne mit.
Für den Punkt betreffend der Zahnpflegekaugummis war es gar nicht so einfach, ein geeignetes Exemplar zu finden. Die meisten der in Drogerien verkauften Zahnpflegekaugummis enthalten Aspartam als zusätzlichen Süßstoff, einen zwar zugelassenen, aber gesundheitlich sehr verdächtigen Zuckerersatz, den ich meide. Außerdem ist die Xylitmenge in Kaugummis, die mit Aspartam "gestreckt" werden, geringer als bei rein auf Xylit basierten Produkten. Ich vermute, da wird in der Produktion Geld gespart ? Xylit ist relativ teuer. Schaut man sich aber im Internet um, gibt es aber diverse passende Angebote.
Bilanz
Finanziell hält sich das Opfer dafür im Rahmen. Der teuerste Faktor sind die Curasept-Mundspülung mit ca. 9€/Flasche pro Monat (Curasept ADS 205) und die Zahnpflegekaugummis (Miradent Xylitol) mit ca. 3€ pro Packung, welche eine Woche reicht. Den Rest gibt es beim Discounter. Vergleicht man dies mit den möglichen Kosten für einen Zahnschäden, ist die Zahnpflege sogar rentabel. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Füllungen oder sogar Kronen nicht für die Ewigkeit gemacht sind, sondern in gewissen Abständen erneuert werden müssen.












