Sonntag, 30. Mai 2010

Coenzym Q10 und der Energiestoffwechsel

Der Energiestoffwechsel innerhalb von tierischen Zellen findet in eigenen, getrennten Hochsicherheitsbereichen statt: Den Mitochondrien (hier im Bild rot dargestellt). Diese kleinen Kraftwerke besitzen eine eigene Zellhülle und ein komplett eigenes Genom, welches die chemischen Reaktionen darin steuert. Diese Trennung ist auch notwendig, denn während darin in der Atmungskette-Reaktion Energie produziert wird, fallen auch jede Menge freie Radikale an, die beispielsweise die umgebenden Zellmembranen schädigen und so zur Zellalterung beitragen. Es liegt also nahe, einmal nachzuschauen, ob sich an diesem Mechanismus etwas drehen lässt.

Dabei stößt man dann auch schnell auf Q10. Bisher kannte ich das nur als Zutat für diverse Gesichtscremes, aber auch beim Energiestoffwechsel scheint es eine zentrale Rolle zu spielen. Und das auch noch an der kritischen Stelle, an der bei der Gewinnung von ATP Elektronen auf Sauerstoffmoleküle verschoben werden - also gerade dort, wo freie Radikale zu erwarten sind. Bringt ein höherer Q10-Spiegel dort etwas ? Werden dann vielleicht die Energiestoffwechselreaktionen irgendwie 'besser' durchgeführt und freie Radikale eingespart ?

Das wäre dann schon ein wichtiger Faktor, da Schwächen im Energiestoffwechsel zu den wichtigsten Verursachern von diversen Alterungskrankheiten gezählt werden. Sogar bei Herzinfarkten soll die Gabe von Q10 zusammen mit weiteren Helfern in der Atmungskette wichtig sein, da Schäden am Herzen auch in dem Moment entstehen, wenn der Infarkt gerade beseitigt ist und die Durchblutung wieder einsetzt: Durch das Wiedereinsetzen der Sauerstoffreaktion entstehen explosionsartig große Mengen an freien Radikalen und führen zu Zellschäden. Ist dann genug Q10 vorhanden, fällt zumindest dieser Schaden weniger groß aus.

Die positiven Wirkungen von Q10, die ich gefunden habe, zusammengefasst:

  • Wichtiger Teil eines stabil funktionierenden Energiestoffwechsels.
  • Reguliert indirekt sogar die Genexpression in den Zellen in Richtung eines jüngeren Stoffwechsels.
  • Antioxidanz, das direkt in den Mitochondrien funktioniert. Also dort, wo die größten Schäden entstehen.
  • Wirkt der Oxidation von LDL entgegen.
  • Wirkt an der Steigerung des Vitamin E- und HDL-Spiegels mit.
Ok, klingt ja erst mal super. Dazu zählt Q10 aus bürokratischer Sicht auch nicht zu den Vitaminen, da seine Wirkung spät genug entdeckt wurde. Damit sind in Deutschland auch höhere Dosierungen erhältlich.

Dosierung:

  • Mit der normalen Nahrung werden etwa 10 mg Q10 pro Tag aufgenommen.
  • Empfohlen werden Nahrungsergänzungen für Erwachsene in Höhe von etwa 30-200 mg pro Tag.
  • Bei höherer Dosierung scheint es Magen-Darm-Probleme zu geben.
  • Q10 ist fettlöslich, d.h. sollte zusammen mit fetthaltigen Nahrungsmitteln eingenommen werden.
  • Q10 spielt mit den Vitaminen E und C zusammen: Beim Einsatz von Q10 entstehen selbst Radikale, die aber von Vitamin E abgefangen werden können. Vitamin C kann dann die verbrauchten Vitamin E-Moleküle wieder reaktivieren.
Ich glaube, das verdient einen Versuch und kommt in meine tägliche Pillenliste...

Viele Informationen zu Q10 finden sich wie immer auf Wikipedia und besonders auf den Seiten von Deutschen Gesellschaft für Nährstoffmedizin und Prävention.

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